24. Fachtagung Gebäude energetisch optimieren

Architektur und Energie, Stadthalle Eckernförde


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Rückblick 19. Fachtagung am 04. März 2016
Schwerpunkte: Nachhaltigkeit im Bauwesen, Lichtplanung - Einfluss auf Gesundheit und Energie, Energieversorgung von Niedrigenergiegebäuden, Klimaneutralität 2050, Umfassende Sanierung eines Denkmals, Projektbeispiele für energetische Sanierungen



Programm: Freitag, 04.03.2016
09:00 Uhr Sören Vollert, Dipl.-Ing.
KAplus Eckernförde
Begrüßung - Organisation
sowie kurzer Rückblick / Ausblick
09:15 bis 10:00 Uhr Prof. Dr.-Ing. Heide G. Schuster
BLAUSTUDIO
Nachhaltigkeit in Architektur und Städtebau,
Stuttgart
Ein Touch Nachhaltigkeit, eine Prise Energieeffizienz & viel ungenutztes Potential
Sind wir auf dem richtigen Weg?
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Pause / Ausstellung
10:45 bis 11:30 Uhr Prof. Dipl.-Ing. Mathias Wambsganß
lll lichtplaner + ingenieure
partnerschaft seidt wambsganß zach, München
Licht und Gesundheit … und Energie?
Lichttechnisch motivierte Entscheidungen am konkreten Beispiel
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11:30 bis 12:15 Uhr Andy Tagoe, Dipl.-Ing.
ZWP Ingenieur-AG,
Leiter Niederlassung Hamburg
Energieversorgung von Niedrigenergiegebäuden
Anforderungen an Konzeption und Umsetzung
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Mittagspause / Ausstellung
13:30 bis 14:15 Uhr Prof. Dr.-Ing. Bernhard Lenz
Hochschule Karlsruhe
University of Applied Sciences
Energetische Sanierung und Betriebsoptimierung
Lehr- und Forschungsgebäude aus den 60er Jahren
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14:15 bis 15:00 Uhr Roger Ahrens, Dipl.-Ing. Architekt BDA
ahrens & grabenhorst
architekten stadtplaner BDA,
Hannover
Umbau, Erweiterung und energetische Sanierung
VHS Hannover, Gedenkstätte Ahlem
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Pause / Ausstellung
15:40 bis 16:25 Uhr Stefan Saleh, Dipl.-Ing. Architekt
Immobilienwirtschaft Landeshauptstadt Kiel
Denkmal Lessinghalle Kiel
Umnutzung und Sanierung einer Schwimmhalle zur Sporthalle / Kita
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16:25 bis 17:10 Uhr Dr. Burkhard Schulze Darup
Schulze Darup und Partner, Nürnberg
Klimaneutralität 2050
Wie ist dieses Ziel im Gebäudesektor erreichbar?
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ab 17:10 Uhr Schlusswort
+ Besuch der Ausstellung
ab 17:25 Uhr Apéro im Kulturdenkmal Wir laden Sie
zum Ausklang der Tagung ein.
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Vortragsinhalte:
Prof. Dr.-Ing. Heide G. Schuster
BLAUSTUDIO
Nachhaltigkeit in Architektur
und Städtebau, Stuttgart
Vortrag 1:
Ein Touch Nachhaltigkeit, eine Prise Energieeffizienz & viel ungenutztes Potential
Sind wir auf dem richtigen Weg?
Die Umsetzung der politischen Ziele zur Energieeinsparung verläuft schleppend. Die europaweit festgelegte Senkung des Energieverbrauchs wird, so Experten, verfehlt. Doch werden die Einsparpotentiale in Stadtplanung und Architektur mit aktuellen Mitteln vollständig genutzt? Und welchen Beitrag können Stadtplaner und Architekten leisten?
Der Einfluss auf den Energiebedarf in Gebäuden reicht von klimatischen und städtebaulichen Einflussgrößen über die Gebäudehülle und -technik. Letztere werden in der Energieeinsparverordnung entsprechend gewürdigt und laufend höheren Anforderungen angepasst. Erstere tauchen bei der energetischen Bilanzierung von Gebäuden nicht auf. Erhebliche Faktoren bilden zudem das Nutzerverhalten und der Anlagenbetrieb.
Leicht kann zwischen Bilanzierung nach geltender Energieeinsparverordnung und realem Betrieb eine Verdopplung des Energieverbrauchs entstehen. Nicht berücksichtigt werden zudem die energetischen Anteile für die Herstellung von Gebäuden oder die Austauschzyklen von Materialien und technischen Anlagen. Es gibt also eine ganze Reihe von Aspekten, die bisher nicht oder wenig berücksichtigt werden, die aber ein hohes Einsparpotential versprechen.
Der Vortrag zeigt Lücken auf, geht bisher nicht berücksichtigten Potentialen zur Energieeinsparung auf den Grund und nimmt insbesondere den E(nergie)ntwurf in den Fokus.


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Prof. Dipl.-Ing. Mathias Wambsganß
lll lichtplaner + ingenieure
partnerschaft seidt wambsganß zach,
München
Vortrag 2:
Licht und Gesundheit … und Energie?
Lichttechnisch motivierte Entscheidungen am konkreten Beispiel
Heute ist gut belegt, dass durch Licht weit mehr biologische Wirkungen über das Auge vermittelt werden, als nur der reine Sehvorgang. Biologische Effekte wie die Steuerung des Hormonhaushaltes, die Regulation des gesunden Schlafes und die Leistungsfähigkeit werden durch den Photorezeptor im menschlichen Auge über die Detektion hauptsächlich des blauen Spektralanteils von Tageslicht ermöglicht.
Im Jahre 2006 wurde begonnen, die wissenschaftlichen Ergebnisse aus der humanbiologischen Forschung in die Lichttechnik und die Normung zu überführen.
Am Beispiel des Neubaus eines Produktionsgebäudes der IWL – Werkstätten für behinderte Menschen wird die Entwicklung eines Tages- und Kunstlichtkonzeptes dargestellt, das an den Erkenntnissen über biologisch wirksames Licht orientiert wurde.
Die integrale Planungsphase und die anschließende Evaluation wurden durch die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert.


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Andy Tagoe, Dipl.-Ing.
ZWP Ingenieur-AG,
Leiter Niederlassung Hamburg
Vortrag 3:
Energieversorgung von Niedrigenergiegebäuden
Anforderungen an Konzeption und Umsetzung
Die Anforderungen an Konzeption und Umsetzung von Niedrigenergiegebäuden sind vielfältig. Wirtschaftliche und ökologische Zielsetzungen müssen in Einklang gebracht werden.
Innovative Technologien, bei denen keine Erfahrungsberichte vorliegen, müssen so in Energiekonzepte integriert werden, dass ein einfacher, wartungsarmer und bedienerfreundlicher Betrieb gewährleistet wird. Beispiele aus umgesetzten Energiekonzepten, wie u.a. dem Umweltbundesamt in Dessau und dem Freilichtmuseum in Kommern, zeigen die Herangehensweise an die Konzepterstellung sowie die Bewältigung der projektspezifischen Anforderungen auf. Anschließend wird zum einen auf die nachträglich gewonnenen Erfahrungen sowie den Herausforderungen an den Betrieb der Gebäude eingegangen und zum anderen die Auswirkungen dieser Erfahrungen auf künftige Energiekonzepte diskutiert.


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Prof. Dr.-Ing. Bernhard Lenz
Hochschule Karlsruhe
University of Applied Sciences
Vortrag 4:
Energetische Sanierung und Betriebsoptimierung
Lehr- und Forschungsgebäude aus den 60er Jahren
Das 1962/63 errichtete Gebäude befindet sich auf dem Campus Süd des Karlsruher KIT und wird als Lehr- und Verwaltungsgebäude genutzt. Insbesondere der sehr hohe Primärenergieverbrauch von nahezu 600 kWh/m²a bewog zur Entscheidung, das Gebäude grundlegend zu sanieren. Sowohl der Wärme- und Kältebedarf als auch der Stromverbrauch waren sehr hoch, bei gleichzeitig problematischen Raumklimabedingungen im Sommer wie im Winter. Auch die Raumluftqualität und die Tageslichtsituation wurden beim Bestandsgebäude als mangelhaft eingestuft.
Die Sanierung soll den Jahresprimärenergiebedarf von knapp 600 kWh/m²a auf weniger als 100 kWh/m²a reduzieren. Zugleich soll der thermische Komfort deutlich verbessert werden. Um verschiedene Sanierungskonzepte miteinander vergleichen zu können, wurden im Vorfeld verschiedene Sanierungsvarianten anhand von Simulationsrechnungen ausgewertet und verglichen.
(Text + Foto: B. Lenz)


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Roger Ahrens, Dipl.-Ing. Architekt BDA
ahrens & grabenhorst
architekten stadtplaner BDA,
Hannover
Vortrag 5:
Umbau, Erweiterung und energetische Sanierung
VHS Hannover, Gedenkstätte Ahlem
Die ehemalige Schule in der Altstadt von Hannover wurde seit mehreren Jahren nicht genutzt. Mit dem Umbau zur Volkshochschule wird das Gebäude seit Sommer 2015 wieder einer Nutzung zugeführt und ein Beitrag zur Belebung der Altstadt geleistet.
Das Gebäude aus den 50er Jahren mit verschiedenen Anbauten liegt direkt am Leineufer und schließt z.T. an ein historisches Fachwerkhaus an (ältestes erhaltene Fachwerkhaus in Hannover von 1566).
Die energetische Sanierung basiert auf einer sehr guten Dämmung der Gebäudehülle mit z.B. 18 cm Wärmedämmung in der Außenwand und einer Dreifachverglasung. Die Lüftung erfolgt soweit umsetzbar natürlich über Fenster. In Bereichen mit hoher Lärmbelästigung durch die Nähe zu einer viel befahrenen Straße wird eine hocheffiziente mechanische Lüftung eingesetzt. Das Gebäude unterschreitet entsprechend den Anforderungen der Stadt Hannover die EnEV 2009 um mind. 30 % (Ergebnis EnEV 2009 53 %). Der U-Wert der opaken Bauteile unterschreitet die Anforderung der EnEV um ca. 15 %.


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Stefan Saleh, Dipl.-Ing. Architekt
Immobilienwirtschaft
Landeshauptstadt Kiel
Vortrag 6:
Denkmal Lessinghalle Kiel
Umnutzung und Sanierung einer Schwimmhalle zur Sporthalle / Kita
Die Schwimmhalle am Lessingplatz in Kiel wurde 1934 / 1935 vom Magistratsbaurat Rudolph Schröder erbaut. 2008 wurde sie wegen Baufälligkeit und technischer Probleme geschlossen. Nach einer Zwischennutzung erfolgte ab 2013 eine umfangreiche Sanierung und Umnutzung zu einer Kindertagestätte und einer Einfeld-Sporthalle für die benachbarte Humboldtschule.
Im Rahmen der Sanierung wurde das Gebäude komplett entkernt und die Schwimmbecken herausgebrochen. Zudem erfolgte eine umfassende energetische Sanierung unter Beachtung des Denkmalschutzes. Die Außenwände zur Straße wurden mit einer mineralischen Innendämmung versehen und die Sprossen-Fenster wurden originalgetreu mit einer Zweifachverglasung nachgebaut.
Im Innenraum wurden die farbliche Gestaltung des originalen Entwurfes sowie viele Originalobjekte wieder aufgenommen und mit der aktuellen Nutzung abgestimmt.


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Dr. Burkhard Schulze Darup
Schulze Darup und Partner,
Nürnberg
Vortrag 7:
Klimaneutralität 2050
Wie ist dieses Ziel im Gebäudesektor erreichbar?
Die Energiewende ist ein technisches und gesellschaftliches Großprojekt, das vergleichbar zur industriellen und digitalen Revolution gesehen werden muss und in seiner Dimension der Aufbauleistung nach dem Zweiten Weltkrieg entspricht.
Innerhalb der EU werden bis 2050 die CO2-Emissionen um 80 bis 95 Prozent gesenkt werden müssen, um die globalen Klimaschutzziele zu erreichen, die mit dem Klimaabkommen der Weltklimakonferenz in Paris eine deutliche Richtung erhalten haben. Das Energiekonzept der Bundesregierung fordert die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 Prozent. Um dies zu erreichen, soll bis zum Jahr 2050 nahezu ein klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden.
Der Vortrag zeigt eine Strategie auf dem Weg dorthin: von Konstruktionsdetails über Projekte, Quartiere bis hin zu kommunalen Konzepten.


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Apéro im Kulturdenkmal
Im Anschluss an die Tagung laden wir Sie zu einem Ausklang im Seminarraum Frau-Clara-Str. 6 ein. Hier besteht die Möglichkeit, den Gedankenaustausch zu vertiefen.
Das Kulturdenkmal Frau-Clara-Str. 6 befindet sich in der Fußgängerzone in der Nähe des Hafens in ca. 5 Min. Fußweg vom Tagungsort.


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